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Lexikon

Was bedeuten die Wörter? Ich habe hier für euch eine kleine Übersicht zusammengestellt. Viele dieser Begriffe sind eher Annäherungen an ihre Bedeutung und keine feststehenden Begriffe. Sie unterliegen einem Wandel.

Androgyn
auch: Androgynität.

Androgyn bezeichnet eine Art der Geschlechtspräsentation, die sowohl männliche als auch weibliche Elemente hat oder sich in einem Spektrum dazwischen bewegt. Der Begriff wird manchmal auch als Beschreibung für eine Geschlechtsidentität benutzt, die sich zwischen männlich und weiblich verortet.

Cis
Auch: cisgeschlechtlich

‘Cis‘ wird benutzt, um auszudrücken, dass eine Person das Geschlecht hat, dem sie bei der Geburt aufgrund der Genitalien zugewiesen wurde. Dabei ist allerdings zu beachten, dass manche inter* Personen einem binären Geschlecht zugewiesen werden, auch wenn ihre Genitalien nicht der medizinischen Norm entsprechen und/oder ihre Genitalien operativ an die gesellschaftliche Norm angepasst wurden. Manche, aber nicht alle, inter* Personen verwenden den Begriff ‘cis’, z. B. wenn sie sich dem zugewiesenen Geschlecht zugehörig fühlen. ‚Cis‘ ist das Gegenstück zu ‚trans‘.

Drittes Geschlecht

Es gibt nicht das eine ‚dritte Geschlecht‘, aber manche Menschen verwenden diese Bezeichnung für ihre Geschlechtsidentität, die zwischen männlich und weiblich liegt. Umgangssprachlich wird der Begriff ‘drittes Geschlecht’ häufig auch (teilweise abwertend) für intergeschlechtliche Menschen und den Personenstand ‘divers‘ genutzt. Das ist problematisch, weil der Begriff die körperliche Vielfalt von inter* Personen zu stark vereinfacht.

Dysphorie

Eine Dysphorie empfinden vor allem nichtbinäre und trans Menschen. Dysphorie ist ein Gefühl von körperlichem oder sozialem Unwohlsein. Manche nichtbinären oder trans Personen empfinden Dysphorie, wenn ihre Umwelt sie in einem falschen Geschlecht wahrnimmt, oder wenn ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Geschlecht nicht zu ihrem eigenen Aussehen, Verhalten und Sein passen. Diese eigene Unzufriedenheit hat auch mit dem Druck und den Erwartungen der Gesellschaft zu tun. Viele trans Personen und manche nichtbinären Personen ergreifen Maßnahmen wie Hormontherapien und/oder Operationen, um ihre Körper ihren eigenen und/oder gesellschaftlichen Vorstellungen anzupassen.

Homosexuell

Homosexualitätist eine sexuelle Orientierung. Als homosexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich zu dem bzw. einem eigenen oder ähnlichen Geschlecht hingezogen fühlen. Homosexuelle Männer bezeichnen sich oft als schwul, homosexuelle Frauen als lesbisch.

Die Bezeichnung ‘homosexuell’ lehnen viele Lesben und Schwule ab, da der Begriff in seiner Entstehungszeit vor allem medizinisch gebraucht wurde.

LSBTQIA+Auch: LSBATIQ+, LSBTI+, LSBTQIA+, LSBT+, LSBAATNIQQPR+, etc. (häufig auch auf Englisch: LGBT+, LGBTQIAA+, etc.)

Diese Kombination von Buchstaben (die es auch in anderen Varianten gibt) versucht alle Identitäten im queeren Spektrum abzubilden. Da das nicht möglich ist, steht am Ende das ‚+‘. Die Buchstaben stehen beispielsweise für: lesbische, schwule, bi+sexuelle, a_sexuelle, a_romantische, trans, nichtbinäre, inter, queere, questioning und polyamore Menschen. Als Alternative zur Auflistung der Buchstaben kann auch das Wort ‘queer‘ verwendet werden.

Passing

Passing bedeutet, dass eine Person als das Geschlecht wahrgenommen wird, das sie nach außen hin präsentiert. Passing kann beispielsweise dazu führen, dass eine trans Person direkt mit den richtigen Pronomen angesprochen wird oder für cis gehalten wird.

Vielen, aber nicht allen, trans Menschen ist ein gutes Passing sehr wichtig. Weniger gutes Passing bedeutet jedoch nicht, dass eine Person weniger trans ist.

Queer

Queer kann sowohl als eigenes Label als auch als Schirmbegriff für alle anderen Labels oder die queere Community verwendet werden. Außerdem sind die Queer Studies ein wissenschaftliches Fachgebiet.

Im Englischen war ‚queer‘ lange Zeit ein Schimpfwort, insbesondere gegenüber schwulen Männern. Wie viele andere Begriffe, die ursprünglich abwertend gemeint waren, haben sich queere Menschen das Wort zurückgeholt und es positiv umgedeutet.

Heute wird der Begriff meist positiv als Selbstbezeichnung gebraucht, vor allem von Menschen, die ihre Identität als ‚außerhalb der gesellschaftlichen Norm‘ ansehen. Menschen können sich auch als queer beschreiben, um zu vermeiden, sich mit einem spezifischeren Label zu benennen. Das tun beispielsweise Personen, die Label nicht wichtig finden, die Kategorien ablehnen, deren Geschlecht und Anziehung sehr komplex und vielschichtig ist oder sich oft ändert, oder die ihre spezifische Identität nicht nach außen kommunizieren wollen. Auch für Menschen, die sich (noch) nicht komplett sicher sind, was ihr Geschlecht oder ihre Orientierung ist, ist ‘queer’ eine nützliche Beschreibung.

Außerdem kann queer als Überbegriff für Menschen benutzt werden, die nicht in die romantischen, sexuellen und/oder geschlechtlichen Normen der Gesellschaft passen. Oft wird es als offenere Variante zu LSBT+ verwendet.

Queer ist aber auch eine Theorierichtung und ein Wissenschaftszweig, in dem Schubladendenken aufgebrochen wird, verschiedene Unterdrückungsformen miteinander verknüpft gedacht werden sollen und insbesondere Geschlecht und Sexualität als ein Ort der Unterdrückung untersucht wird.

Outing auch: Fremdouting, jemanden outen, geoutet werden.

Geoutet zu werden steht im Gegensatz zum Coming Out.

Jemanden zu outen bedeutet, die Geschlechtsidentität und/oder romantische bzw. sexuelle Orientierung eines Menschen einem anderen Menschen, einer Gruppe und/oder der Öffentlichkeit zu verraten. Meistens findet das unfreiwillig, ohne die Zustimmung oder Einwilligung der betroffenen Person statt.

Das Coming Out einer Person ist dagegen freiwillig und ihre eigene Entscheidung.

Lesbisch

Lesbisch beschreibt eine sexuelle und/oder romantische Orientierung.

Der Begriff beschreibt im Allgemeinen die queere Anziehung zu Frauen und Weiblichkeit. Als lesbisch können sich Frauen, aber auch nichtbinäre Menschen bezeichnen, die sich zu Frauen, Butches, Femmes, Lesben oder auch Weiblichkeit (in welcher Form auch immer) oder Femininität hingezogen fühlen. Auch manche trans Männer bezeichnen sich als lesbisch oder sehen sich als Teil der lesbischen Community.

Viele Menschen mögen den Begriff, da er bekannt ist und eine politische Geschichte hat. Da er vielschichtig ist, ist es wichtig, ihn nicht zu gatekeepen. Gleichzeitig sollte er (wie immer) anderen nicht übergestülpt, sondern als Selbstbezeichnung verwendet werden.

Schwul

Auch gay (engl. schwul).

Schwul beschreibt eine sexuelle und/ oder romantische Orientierung.

Der Begriff beschreibt im Allgemeinen die queere Anziehung zu Männern und Männlichkeit. Als schwul können sich Männer oder sich mit Männlichkeit identifizierende nichtbinäre Personen bezeichnen, die sich romantisch und/oder sexuell zu Männern oder männlichen Personen hingezogen fühlen. Die englische Entsprechung zu Schwul, ‘gay’, wird manchmal auch von lesbischen oder bisexuellen Menschen verwendet. Gay wird außerdem auch oft als Überbegriff für alles, was von der

trans Frau und trans Mann

trans Frau beschreibt ein Geschlecht inklusive Geschlechtsmodalität. Eine Frau, der bei der Geburt nicht das weibliche Geschlecht zugeordnet wurde, ist eine trans Frau.

trans Mann beschreibt ein Geschlecht inklusive Geschlechtsmodalität.
Ein Mann, dem bei der Geburt nicht das männliche Geschlecht zugewiesen wurde, ist ein trans Mann.

Das Gegenteil von trans ist cis. Cis und trans sind Adjektive und werden daher kleingeschrieben und ohne Bindestrich dem Wort vorangestellt.

zugewiesenes Geschlecht

Bei der Geburt wird uns ein Geschlecht zugeschrieben. Dieses Geschlecht wird oftmals nur anhand der äußerlichen Geschlechtsmerkmale festgelegt oder wird auf die Geschlechtschromosomen zurückgeführt. Aber wer kennt überhaupt die eigenen Geschlechtschromosomen?

Chromosomen sind nicht für das Ausbilden von Hoden & Penis oder Vulva & Uterus verantwortlich, sondern die Hormone (Östrogen & Testosteron), welche das ungeborene Kind ausgesetzt ist. Im Übrigen haben alle Menschen beide Hormone im Körper!

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